
LIEDERABEND IM STEINGRAEBER KAMMERMUSIKSAAL
Steingraeber. Kammermusiksaal, 10.6. 2021, Bayreuth
“…Und wenn schließlich Hartmut Höll, aus dessen (und aus Mitsuko Shirais) (Lied)klasse all diese Talente kommen, Gabriel Rollinson im zweiten gewichtigen Block begleitet, wird der Abend zu einem monumentalen Abschluss gebracht. Denn Rollinsons „Ol‘ man river“-Bassbariton harmoniert prachtvoll mit dem Miniaturzyklus der Goethe-Vertonungen Schuberts, in deren Mitte die beiden Herren die drei Gesänge des Harfners aus dem „Wilhelm Meister“ legten, die Schubert im September 1816 komponierte: Klage, Anklage und Davonschleichen, eingeleitet vom emphatischen „Willkommen und Abschied“, beendet durch die in jedem Sinne bedeutende Vertonung von „Wandrers Nachtlied“ DV 768. 14 Takte B-Dur – damit krönen die beiden Musiker den Zyklus, der sich als „Goethe-Zyklus“ in den Konzerthäusern einbürgern lassen sollte. Rollinsons voluminöser Bassbariton unterstreicht, gelegentlich ins Fortissimo ausbrechend, die rhetorisch präzise Sinn- und Wortbedeutung jedes einzelnen Schubert/Goethe-Verses, aber der starke Beifall gilt auch den Interpreten der fünf Lieder, die Gerald Finzi den Gedichten aus den Stücken Edward de Veres (vulgo: „Shakespeare“) abgewann. Schön, diese hierzulande eher selten zu hörenden Kleinode englischer Kunstliedkunst („Let us garlands bring“ op. 18) live zu hören: zwischen Melancholie und Heiterkeit, Todesschwärmen und Verliebtheit. Voilà: eine überaus geglückte Interpretation.”
Frank Piontek, 11.6. 2021
OPER-TO-GO IN FRANKFURT | VORSCHAU UND INTERVIEW IM HESSENSCHAU
„Große Oper ist derzeit nicht. Oder doch? Die Frankfurter Opernsänger wollen nicht herumsitzen und abwarten bis sie wieder spielen dürfen. Deshalb haben sie die Oper-To-Go ins Leben gerufen – Oper zum Mitnehmen“
“OPER TO GO” TRAVEL TIPS | STREAM
CURTESY OF OPER FRANKFURT AND AMERICAN EXPRESS
“Summer is just around the corner… Come travel the world with arias and duets by composers incl. Mozart, Rossini, Puccini, and Kurt Weill”
Angela Vallone | Gabriel Rollinson | Simon Bailey | In Sun Suh | Anna Ryberg
“PUR TI MIRO!” CONCERT STREAM
Love and jealousy, lust and despair, revenge and longing for death - Monteverdi madrigals and arias by Vivaldi and Handel accompanied by members of the Frankfurt Opern- und Museumsorchester.
Opernstudio of the Oper Frankfurt
Starting in the 20/2021 Season, Gabriel Rollinson joins the internationally renowned Young Artist Program at Oper Frankfurt!
New Album Release!
BR CHOR | BR RUNDFUNK ORCHESTER
Ivan Repušić | Monastyrska - La Colla - Sbonnik - Petean - D'Arcangelo - Rollinson
Giuseppe Verdi - Attila
Oper in drei Akten
Liudmyla Monastyrska Sopran (Odabella)
Stefano La Colla Tenor (Foresto)
Stefan Sbonnik Tenor (Uldino)
George Petean Bariton (Ezio)
Ildebrando D’Arcangelo Bass (Attila)
Gabriel Rollinson Bass (Leone)
Chor des Bayerischen Rundfunks
Stellario Fagone Einstudierung
Münchner Rundfunkorchester
Ivan Repušić Leitung
2 CDs, BR-KLASSIK 900330
Booklet: Deutsch / Englisch
Total time: 64’04 / 37’20
Zur Edition Ein Höhepunkt des Münchner Musiklebens erscheint bei BR-KLASSIK als Doppel-CD: Die konzertante Aufführung von Verdis Bühnenwerk »Attila« wurde am 13. Oktober 2019 im Münchner Prinzregententheater im Rahmen der beliebten Sonntagskonzerte mitgeschnitten. Für authentisches Fluidum und vokale Klangpracht sorgen hervorragende Interpreten: Ildebrando D‹Arcangelo in der Titelpartie und Liudmyla Monastyrska an seiner Seite führen eine prominente Besetzung an.
Das Solistenensemble dieser Chor-Oper wird durch den Chor des Bayerischen Rundfunks stimmgewaltig ergänzt. Es spielt das Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Ivan Repuŝić.
Das Werk Verdis frühes Meisterwerk »Attila« ist – wie die vorausgegangenen »Nabucco« und »I Lombardi« – eine veritable Chor-Oper, die von der italienischen Einigungsbewegung begeistert aufgenommen wurde. Auch thematisch knüpft sie an die Bestrebungen des Risorgimento im zerrissenen Italien an. Die Textzeile »Avrai tu l’universo, resti l’Italia a me.« (»Du magst das Universum haben, doch überlass’ Italien mir.«) wurde gleich von Anbeginn an begeistert aufgenommen und half mit, der Oper ihren Weg auf die Bühnen Italiens und Europas zu ebnen. Nicht nur das Publikum des von den Habsburgern regierten Venedig, an dessen Teatro La Fenice die Uraufführung erfolgte, verstand den Sinn dieser Worte. Kaum eine andere Oper Verdis wurde in Italien ähnlich euphorisch aufgenommen; im Ausland konnte das Werk freilich keine länger andauernden Erfolge verzeichnen, was auch an der extrem schwierigen Partie der Odabella gelegen haben dürfte.
Pressestimmen Die konzertante Aufführung (in italienischer Originalsprache) im Münchner Prinzregententheater brachte das Publikum zu einhelligem Jubel und wurde von der Fachpresse gleichermaßen enthusiastisch gelobt. Von einem »Sängerfest« war wiederholt die Rede; die Stimmkultur wie die interpretatorischen Leistungen von Ildebrando D‹Arcangelo und Liudmyla Monastyrska wurden mit vielen bildhaften Adjektiven beschrieben. Der BR-Chor, hieß es, habe seiner Freude am theatralischen Effekt Ausdruck verliehen. Und immer wieder wurde der dramatische und dramaturgische Zusammenhang gewürdigt, den das Dirigat von Ivan Repušić herzustellen in der Lage war. Dieser »Attila« ist ein echter Theater-Verdi: vital und wuchtig, feurig und höchst lebendig.